Beiträge von H.Wittmann

    Komplikationen wie eine Herzrhythmusstörung oder ein kardiogener Schock können auftreten. Bei letzterem erhält der Körper zu wenig Sauerstoff. Diese Komplikationen können im schlimmsten Fall zum Tod führen.


    Ich weiß jetzt nicht ob das jeder in seinem Leben durchmachen sollte? Wenn ja, aus welchem Grund?

    Was bedeutet es, am Leben zu sein, doch es niemandem mitteilen zu können? Alles zu hören und doch nicht ansprechbar zu sein? "Gefangen im eigenen Körper" erzählt die Geschichte von Gil Avni. Einem jungen, gesunden Mann, der ohne jeden erkennbaren Anlass ins Wachkoma fällt und daraufhin über 44 Stunden bei vollem Bewusstsein im Krankenhaus liegt – ohne seinen Körper bewegen, sprechen oder auch nur irgendein Lebenszeichen von sich geben zu können.


    Gefangen im eigenen Körper – 44 Stunden zwischen Leben und Tod


    In der ARD Mediathek verfügbar bis 31.19.2023.

    Schlagzeilen wie "Messerattentat in Würzburg", "Axtanschlag in der Regionalbahn“ oder "tödliches Familiendrama“ sind uns leider allen bekannt. Im Zuge der Aufarbeitung dieser schrecklichen Vorfälle werden immer wieder die Fragen gestellt "Warum haben die Sicherheitsbehörden nicht früher reagiert?“ und "Wieso war über die Täter nichts bekannt?“. Oftmals fehlt der Polizei für ein gezieltes frühzeitiges Einschreiten schlicht die Kenntnis aller Umstände, die für eine konkrete Lageeinschätzung notwendig sind. Ohne diese Informationen kann die Polizei aber nicht oder zumindest nicht rechtzeitig tätig werden.


    Deshalb spricht das Staatsministerium des Inneren mit einer Broschüre jetzt Berufsgeheimnisträgerinnen und Berufsgeheimnisträger an. Denn diese erhalten unter Umständen bereits frühzeitig Informationen über Ihre Gegenüber (z. B. Patienten), die Rückschlüsse auf eine mögliche Rolle als Opfer oder Täter einer Straftat zulassen.

    Ein Thema, über das niemand gerne spricht. In der Theodor-Heuss-Schule in Homberg Efze ist das Thema aber auf dem Stundenplan. "Letzte Hilfe" heißt das neue Fach und Kinderkrankenschwester Birgit Mehling versucht den Kindern das Thema Tod verständlich zu machen. Sie und die Kursleiterin versuchen auch zu vermitteln, wie schon junge Menschen ein Gefühl und Mitgefühl entwickeln können.


    https://www.ardmediathek.de/

    Wie bereits im Titel beschrieben war der Dampfschlauch meines Dampfreinigers Kärcher SC4 defekt. Aufgrund der hohen Kosten für die Anschaffung eines neuen Gerätes habe ich das Teil auseinandergebaut und einen neuen Dampfschlauch verbaut.


    Nachfolgend für alle mit dem gleichen Problem eine bebilderte Anleitung. Die Reihenfolge der Bilder ist entsprechend numeriert und soll die Reparatur vereinfachen.

    • Bilder 0) und 1) zeigen die benötigten Werkzeuge. Alternativ ist auch ein entsprechender Torx-Schraubenzieher geeignet.
    • Bilder 2) und 3) zeigen das Entnehmen des Wassertanks und das Trennen des Verlängerungsrohres vom Dampfschlauch.
    • Bilder 4) bis 6) zeigen das Öffnen des Dampfbehälters mittels beiliegender Punktstrahldüse. Die Rückseite passt genau auf den Wartungsverschluss und dient als Schraubendreher. Sollte sich der Schraubverschluss aufgrund zu starker Verkalkung nicht öffnen lassen kann versucht werden, den Kalk vorher irgendwie zu entfernen. Die Punktstrahldüse besteht aus Plastik und bricht sehr leicht. Nach dem Öffnen den Verschluss zur Seite legen und das restliche Wasser aus dem Behälter entleeren.
    • Bilder 7) und 8 zeigen die zu öffnenden 6 Schrauben am Unterteil des Kärcher. Nach dem Lösen der Schrauben kann das schwarze Unterteil vorsichtig abgenommen werden. Danach am Besten die Stellung der gekennzeichneten Plastiknut markieren.
    • Bilder 9) und 10) zeigen das Öffnen und Abnehmen des Heizelements. Darauf achten, dass die Gummidichtung nicht verloren geht. Zu sehen ist jetzt die Aufnahme des Dampfschlauches mit Schlauchschelle. Der Schlauch kann durch vorheriges Entfernen der Schelle mittels Zange erneuert werden. Die Schelle ist danach nicht mehr zu verwenden. Es muss eine neue Schlauchschelle montiert werden.
    • Bilder 11) bis 17) zeigen den Zusammenbau des Gerätes nach dem Erneuern des Dampfschlauches. Wie auf den Bildern zu sehen darauf achten, dass die Aussparungen der einzelnen Teile exakt wieder ineinander passen. Anschließend das schwarze Unterteil passend auf das Gerät aufsetzen und wieder verschrauben. Vorher muss noch das Heizelement mit dem in Bild 4) gezeigten Wartungsverschluss am Gehäuseoberteil befestigt werden. Dabei darauf achten, dass der Dichtungsring exakt schließt und gut in der Führung sitzt.

    Der Austausch kann alleine in ca. 30 min bewältigt werden. Ich möchte darauf hinweisen, dass ich als Privatmann keinerlei Haftung für Beschädigungen oder sonstige Folgeschäden die auf einem unsachgemäßen Ein- oder Zusammenbau beruhen übernehme. Im Zweifel ist das Gerät immer durch eine entsprechende Fachfirma reparieren zu lassen. Die VDE Bestimmungen sind in jedem Fall einzuhalten.

    Der Bundestag entscheidet heute über den rechtlichen Rahmen der Sterbehilfe. Die Gesetzentwürfe kurz erklärt:


    Im Jahr 2020 entschied das Bundesverfassungsgericht, das Recht auf selbstbestimmtes Sterben schließe die Freiheit ein, sich das Leben nehmen zu dürfen. Auch beinhalte es die Freiheit, "hierfür die Dritten Hilfe zu suchen und Hilfe, soweit sie angeboten wird, in Anspruch zu nehmen". Seit dieser Entscheidung ist die Sterbehilfe straffrei – einen gesetzlichen Rahmen dafür gibt es allerdings nicht.

    Was beinhaltet der erste Gesetzentwurf?

    Im Grundsatz hält er an einer Strafbarkeit der "geschäftsmäßigen Förderung der Selbsttötung" fest. Verstöße sollen mit Haft- oder Geldstrafen geahndet werden können. Nicht rechtswidrig soll die geschäftsmäßige Suizidbeihilfe dann sein, wenn der suizidwillige Mensch "volljährig und einsichtsfähig" ist, sich mindestens zweimal von einem Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie oder einem Psychotherapeuten hat untersuchen lassen und bei ihnen mindestens ein ergebnisoffenes Beratungsgespräch absolviert hat. Zwischen den beiden Untersuchungsterminen sollen mindestens drei Monate liegen. Nach der abschließenden Untersuchung soll dann noch eine "Wartefrist" zur Selbsttötung mit entsprechenden Medikamenten liegen. Bei Menschen mit besonders hohem Leidensdruck soll ein Untersuchungstermin reichen.

    Worum geht es im zweiten Gesetzentwurf?

    Der Entwurf will die Sterbehilfe grundsätzlich aus dem Strafrecht herausnehmen. Individuelle Motive für den Sterbewunsch will der Gesetzentwurf nicht bewerten, sondern lediglich "Leitplanken" für den Weg eines erwachsenen und einsichtsfähigen Menschen zur Selbsttötung aufstellen. Auch diese "Leitplanken" sehen Vorgaben zu Beratung und Wartezeiten vor. Voraussetzung für die Verschreibung von Medikamenten zur Selbsttötung soll in der Regel eine Beratung bei einer fachlich qualifizierten Stelle sein, in der auch Alternativen zur Selbsttötung angesprochen werden. Die Verschreibung soll dann frühestens drei Wochen nach der Beratung – und maximal zwölf Wochen danach – möglich sein. In Härtefällen soll ein Arzt die Mittel nach eigenem Ermessen auch ohne Beratung verschreiben können. Ein solcher Härtefall soll dann vorliegen, wenn sich jemand "in einem existenziellen Leidenszustand mit anhaltenden Symptomen", befindet. Das kann zum Beispiel der Fall sein, wenn eine Person nach einem Unfall querschnittsgelähmt ist, aber trotzdem an Schmerzen und Krämpfen leidet.

    Die Abstimmung im Bundestag

    Die Entscheidung des Bundestags am Donnerstag über verschiedene Vorschläge zur Regelung der Suizidbeihilfe unterscheidet sich in mehreren Punkten von den sonst üblichen Abstimmungen im Parlament. Das fängt schon bei den beiden vorgelegten Gesetzentwürfen an: Hier handelt es sich um Vorschläge, hinter denen jeweils Abgeordnete aus allen Fraktionen außer der AfD stehen.


    Dementsprechend werden die Abgeordneten nicht entlang der Fraktionszugehörigkeit sondern namentlich abstimmen. Dies kommt im Bundestag selten vor und ist vor allem bei medizinethischen Themen üblich. Beispielsweise wurde bei Regelungen zur Organspende und zur Präimplantationsdiagnostik der sogenannte "Fraktionszwang" aufgehoben.


    Zuerst wird der erste Gestzentwurf aufgerufen, weil dieser die weitestgehenden Regelungen vorschlägt. Er wird bisher von 111 Parlamentariern unterstützt. Bekommt der Entwurf die nötige Mehrheit, also mehr Ja- als Nein-Stimmen, wird der zweite Vorschlag nicht mehr zur Wahl gestellt.


    Verfehlt der erste Entwurf die Mehrheit, kommt der zweite Gesetzentwurf an die Reihe. Diese Vorlage hat 166 Unterstützerinnen und Unterstützer, auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) befürwortet sie. Verfehlt auch dieser Entwurf die nötige Mehrheit, gibt es vorerst keine neue Regelung zur Suizidbeihilfe.

    Kritik an den Gesetzentwürfen zur Sterbehilfe

    Ärztevertreter und Fachverbände warnen vor einer zu weit gehenden Liberalisierung der Sterbehilfe. Der Psychiatrie-Fachverband DGPPN fordert eine bessere Suizidprävention statt leichterer Sterbehilfe – denn häufig seien suizidale Menschen aufgrund einer schweren psychischen Erkrankung überhaupt nicht in der Lage, "diese Entscheidung frei und selbstbestimmt zu treffen". Nach Angaben aus den Koalitionsfraktionen soll nun am Donnerstag tatsächlich auch über einen Antrag zur verbesserten Suizidprävention abgestimmt werden.


    Auch die katholische Kirche lehnt jede Form der aktiven Sterbehilfe ab. In einer Pressemitteilung kritisierte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, der assistierte Suizid könne sich als "selbstverständliche Form der Lebensbeendigung" durchsetzen. Dieser Tendenz müsse die Neuregelung entgegenwirken.

    UPDATE:

    Das Gesetz scheiterte im Bundestag. Eine Einigung konnte nicht erzielt werden. Die Bundestagsabgeordneten ließen die zur Abstimmung stehenden Gesetzesvorlagen durchfallen. Patienten, Ärzte und Pflegekräfte bleiben weiterhin in einer Grauzone.

    Ein Online-Programm für Angehörige von Männern in einer Krise. Begleitet von der Medical School Berlin unter der Leitung von Prof. Dr. Birgit Wagner.

    Das Programm ist auf die Unterstützung von Angehörigen und anderen nahestehenden Personen, die sich Sorgen um einen männlichen Angehörigen, ausgelegt. Männer sprechen häufig nicht explizit über ihre Suizidgedanken, sondern erwähnen eher in einem Nebensatz, dass sie beispielsweise "genug haben vom Leben" oder "nicht mehr können". Das Programm spricht alle Menschen an, die mit diesen Männern in Kontakt sind. Das können Eltern, Partner:innen oder Geschwister sein, aber auch Hausärzt:innen oder ein:e Trainer:in im Sportverein. Diese Personen sind in der Suizidprävention ein wichtiger Faktor, da sie als Brücke dienen zwischen der gefährdeten Person und professionellen Hilfsangeboten. Nahestehende Personen bemerken am ehesten Veränderungen bei betroffenen Personen und können leichter mit diesen ins Gespräch kommen.


    Ziel der Studie ist es in erster Linie, die Wirksamkeit des Programms zu überprüfen. Es wird ausserdem untersucht, welchen Belastungen Angehörige von Männern in Krisen ausgesetzt sind und wie diese unterstützt werden können. Zu diesem Zweck werden die Teilnehmenden gebeten, zu verschiedenen Messzeitpunkten verschiedene Online-Fragebögen auszufüllen. Diese Daten werden anonymisiert. Sie sind nur Fachleuten zur wissenschaftlichen Auswertung zugänglich. Während der ganzen Studie wird die Vertraulichkeit strikt gewahrt.


    Zum Online-Programm für Angehörige >>

    Traurigkeit, die jeder kennt.
    Man weiß von vorneherein, wie es verläuft.
    Vor morgen früh wird man bestimmt nicht munter.
    Und wenn man sich auch noch so sehr besäuft,

    die Bitterkeit, die spült man nicht hinunter.


    Die Trauer kommt und geht ganz ohne Grund.
    Und man ist angefüllt mit nichts als Leere.
    Man ist nicht krank. Und ist auch nicht gesund.
    Es ist, als ob die Seele unwohl wäre.


    Man will allein sein. Und auch wieder nicht.
    Man hebt die Hand und möchte sich verprügeln.
    Vorm Spiegel denkt man: "Das ist dein Gesicht?"
    Ach, solche Falten kann kein Schneider bügeln!


    Vielleicht hat man sich das Gemüt verrenkt?
    Die Sterne ähneln plötzlich Sommersprossen.
    Man ist nicht krank. Man fühlt sich nur gekränkt.
    Und hält, was es auch sei, für ausgeschlossen.


    Man möchte fort und findet kein Versteck.
    Es wäre denn, man ließe sich begraben.
    Wohin man blickt entsteht ein dunkler Fleck.
    Man möchte tot sein. Oder Gründe haben.


    Man weiß, die Trauer ist sehr bald behoben.
    Sie schwand noch jedesmal, so oft sie kam.
    Mal ist man unten, und mal ist man oben.
    Die Seelen werden immer wieder zahm.


    Der eine nickt und sagt: "So ist das Leben."
    Der andre schüttelt seinen Kopf und weint.
    Wer traurig ist, sei`s ohne Widerstreben.
    Ist das ein Trost? So war es nicht gemeint.

    (Erich Kästner)

    Führungskräfte kommen im Verlauf ihrer Karriere oftmals mit trauernden Mitarbeitern in Kontakt. Viele spüren in dieser Situation eine gewisse Hilflosigkeit und Ohnmacht. Wenn die Trauer eines Mitarbeiters keine angemessene Berücksichtigung findet, kann das negative Auswirkungen auf das Anstellungsverhältnis, das Arbeitsumfeld und oftmals auch auf die Kunden haben. Das Unternehmen trägt im schlimmsten Fall das Risiko von Ausfallzeiten oder einer Kündigung des trauernden Menschen.


    Fühlen sich trauernde Mitarbeiter hingegen während in ihrem Unternehmen gut betreut und wahrgenommen, wirkt sich das später auch positiv auf ihre Leistung aus. Hilfe von außen und ein guter Umgang mit Trauer, vermittelt mehr Selbstwert und mehr Selbstliebe. Gleichzeitig fokussieren sie sich deutlich stärker auf ihre Ziele. Diese Konzentration auf das Wesentliche wird auch in das Unternehmen eingebracht. Somit ist ein souveräner Umgang mit Trauer fast immer ein Gewinn für das Unternehmen.


    Beileid zu bekunden und dabei gleichzeitig der oder dem trauernden Angestellten eine aktive Hilfe an die Hand zu geben, die den Trauerprozess positiv begleitet ist für die Betroffenen wie ein Rettungsanker in einer sehr schwierigen Situation. Unterstützen Sie Ihre trauernden Angestellten mit einer effektiven Hilfe.


    Welche Erfahrungen im Umgang mit Trauer im Unternehmen hast Du schon gemacht? Teile deine Erfahrungen mit der Community oder diesen Beitrag mit Jemandem, dem dieses Wissen gut tun würde.

    Im Zentrum der Funktionellen Entspannung steht ein vertieftes Körpererleben, das mit der persönlichen Lebensgeschichte verknüpft wird. Dabei werden Gefühle und persönliche Ressourcen zugänglich und ein neues Selbstverständnis entwickelt. Das "Spürlernverfahren" spricht durch gezielte Übungen und bewusste Wahrnehmung den Körper und Geist an um beides in Einklang zu bringen und Spannungen zu lösen. Den Kern der Funktionellen Entspannung bilden die sog. "Spielregeln". Die Methode entspricht im wesentlichen der Therapieform der "Eutonie". Diese leitet sich aus den griechischen Worten "eu" für gut und "tonos" für Druck ab. Es bedeutet, dass eine gute Spannung im Körper vorherrschen sollte, damit man sich wohlfühlt.


    Die Progressive Muskelentspannung oder Muskelrelaxaxion (PMR) nach Edmund Jacobson ist eine Entspannungstechnik, bei der durch die willentliche und bewusste An- und Entspannung bestimmter Muskelgruppen ein Zustand tiefer Entspannung des ganzen Körpers erreicht werden soll. Die PMR geht nicht primär vom Geist aus, um auf den Körper einzuwirken, sondern wirkt schematisch gesehen eher umgekehrt. Nach diesem Prinzip wird bei der PMR mit den Muskeln der Willkürmuskulatur gearbeitet, um anschließend deren Entspannung bewusst wahrzunehmen. Diese spürbare Entspannung des Bewegungsapparates löst wiederum Gefühle der Entspannung und des Wohlbefindens im Bewusstsein aus. Die Grundlage bildet hier die umgekehrte Reizleitung zwischen Muskulatur und Nerven.


    Das Autogene Training (AT) ist eine Entspannungsmethode, bei der durch Autosuggestion über eine Begleitung ein Zustand tiefer Entspannung erreicht werden soll. Der Übende spricht sich dabei bestimmte Formeln vor und konzentriert sich auf seinen Körper. Es werden verschiedene Übungen absolviert, die sich ausschließlich im Kopf abspielen. Jede Übung suggeriert eine bestimmte Empfindung, stets begleitet von der Betonung auf Ruhe und Ausgeglichenheit. Das vordergründige Prinzip, auf welchem Autogenes Training beruht, ist also die Selbstbeeinflussung des Körpers durch Suggestion. Der Trainierende versucht, sich mittels geeigneter Übungen Entspannung vorzustellen, worauf tatsächlich eine entsprechende Entspannungsreaktion des Körpers eintritt. Autogenes Training geht zurück auf den Psychiater Johannes H. Schultz, der das Original des heutigen Entspannungsverfahren ab 1928 als "konzentrative Selbstentspannung" praktiziert und aus der Hypnose abgeleitet hat. Autogen bedeutet übrigens so viel wie “aus eigener Kraft”.

    Wie Pflegende sich gegen krank machenden Stress wappnen, ihre seelische Widerstandskraft stärken und so auch Krisensituationen gut und gesund überstehen können?


    Aus der Praxis:

    Zitat

    Ich arbeite gerne in unserer Einrichtung. Ich habe mir die Stelle lange ausgesucht, weil ich an meinem bisherigen Arbeitsplatz in der Klinik das Gefühl hatte meinen Patienten nicht mehr gerecht zu werden. Aber ich spüre immer wieder und immer öfter, wie sehr sich unsere Bewohner ein längeres Gespräch mit mir wünschen. Aber ich kann es einfach nicht leisten. Trotz dem Engagement sind wir immer wieder zu wenige. Die Schuldgefühle wenn ich die Wünsche und Anforderungen von Bewohnern nicht erfüllen kann, halte ich immer weniger aus. Das ist wie eine Spirale, die mich immer weiter nach unten zieht, und ich merke, wie ich langsam und unaufhörlich in eine Krise hineinschlittere. Ich könnte schon bei den kleinsten Anlässen ausrasten. Und mit meinem Partner kann ich darüber nicht reden - der sagt, er kann diese Geschichten aus meiner Arbeit langsam nicht mehr hören.

    Die Maßnahmen zur Steigerung der Effizienz, insbesondere auch im Pflegebereich, bedeuten immer mehr Arbeit und immer weniger Personal. Ist es möglich im Pflegebereich zur arbeiten, ohne unter ständigem Stress zu stehen und mit dem Scheitern an den eigenen Ansprüchen konfrontiert zu werden? Sicher ist, die Belastungen werden weiter steigen.


    Stress ist mittlerweile alltäglich und schon fast zur Modeprognose verkommen. "Stress kann alle möglichen Beschwerden hervorrufen: Pickel, Haarausfall, Magenprobleme, Herzrasen, Muskelverspannungen...Stress ist der universale Schlüssel für alle modernen Leiden. Das Zauberwort für seelische und körperliche Symptome jeder Art." (Bartens, W 2005)


    Stress ist nicht bedrohlich, wenn der stressauslösenden Situation wieder eine Phase der Entspannung und Erholung folgt. Nicht so bei chronischem Stress. Die WHO hat deshalb beruflichen Stress zu "einer der größten Gefahren des 21.Jahrhunderts" erklärt.


    Aus den vielen Veröffentlichungen zum Thema "Resilienz" (die Fähigkeit Stress erfolgreich zu begegnen, Krisen zu bewältigen und an ihnen vielleicht sogar zu wachsen) erscheinen nach einer Analyse von 19 Langzeitstudien insbesondere fünf Faktoren relevant, die geeignet sind Krisen zu bewältigen. (Fröhlich-Gildhoff, Rennau-Böse 2014)

    • Selbstwahrnehmung
    • Selbststeuerung
    • Selbstwirksamkeit
    • Aktives Herangehen an (problematische) Situationen
    • Problemlösen

    Viele Eigenschaften, die Menschen widerstandsfähig machen, werden bereits in der Schwangerschaft und frühen Kindheit angelegt. Eine "gute" Kindheit ist die wichtigste Ressource gegen Belastungen. Sie ermöglicht es auch in Krisen auf hilfreiche Beziehungen und Institutionen zurückzugreifen und sich Untersützung zu holen. Umgekehrt führen Belastungen zu einer Zeit, in der das angeborene Stressverarbeitungssystem noch nicht hinreichend ausgebildet ist, zu "biologischen" Narben, die sich lebenslang in einer eingeschränkten Funktion des Stressverarbeitungssystems und erhöhter Verletzlichkeit bei Belastungen auswirken. Die Forschungsergebnisse belegen aber auch, dass man immer dazulernen und Entwicklungsschritte nachvollziehen kann, die in der Kindheit nicht oder nur unzureichend gelungen sind. Seelische Widerstandskraft kann also auch später erworben werden.


    Wie kann ich Krisen vorbeugen?

    Präventiv, durch vorausschauendes Denken, Achtsamkeit und Selbstfürsorge, eventuellen Krisen und Erkrankungen durch Stress vorzubeugen wäre die beste Methode . Dazu braucht es aber:

    • die Förderung der Selbstfürsorge um eigene Grenzen und Ressourcen einschätzen zu können
    • eine kritische Auseinandersetzung mit den eigenen Pflegezielen und -idealen
    • konsequente Trennung von Arbeit und Freizeit
    • die Förderung von Lebenslust als Gegenpol zur beruflichen Belastung
    • die Suche nach sozialer Unterstützung außerhalb des Arbeitsumfeldes
    • die regelmäßige Anwendung von Entspannungsverfahren.

    Ein zu tiefes Einbinden in das medizinische System bewirkt eher eine systematische Entfremdung von der Wahrnehmung eigener Bedürfnisse. Selbstfürsorge wird nicht vermittelt oder gewünscht und ein vorausschauendes Krisenmanagement wird damit erheblich erschwert.


    Was kann ich also bei Stress für mich tun?

    Stress blockiert durch die Ausschüttung des Hormons Cortisol den Abruf hilfreichen Wissens aus dem Gedächtnis. Damit werden wichtige Funktionen der Selbstfürsorge blockiert oder beeinträchtigt. Besonders wichtig ist es daher bei der Krisenbewältigung sich selbst zu beruhigen und dadurch einen konstruktiven Umgang mit der Krise zu ermöglichen.


    Das ABC der Stressbewältigung (Loew 2017)

    A = Atemtechnik

    B = Bewegung

    C = Collection

    D = Dokumentieren

    E = Erinnern oder Emotionen

    FE = Funktionelle Entspannung

    • ATEMTECHNIK wird seit tausenden von Jahren in kontemplativen Traditionen entwickelt und gepflegt. Autogenes Training, Meditation oder Tai-Chi erreichen gezielte Entspannung u.a durch Konzentration auf die Atmung.
    • BEWEGUNG: Spazierengehen oder ein Sich-Wiegen von links nach rechts oder von vorne nach hinten und zurück im Sitzen oder Stehen führen zu einer deutlichen Entspannung.
    • COLLECTION Singen, Supervision, Coaching oder Psychotherapie. In einer Studie konnte nachgewiesen werden, dass Aussprechen beunruhigender Inhalte zu einer spürbaren, auch physiologisch, nachweisbaren Entlastung führt (Hariri et al, 2003).
    • DOKUMENTIEREN auch das Niederschreiben eigener Gefühle, Gefahren und Fantasien entlastet und hat positive Auswirkungen auf das Immunsystem (Reemtsma, 1998).
    • ERINNERN, EMOTIONEN: Das Niederschreiben ist Erinnerungsarbeit und Integrieren der eigenen Erfahrungen.
    • FUNKTIONELLE ENTSPANNUNG: Die von Marianne Fuchs entwickelte Methode integriert die Focussierung der Wahrnehmung auf den eigenen Körper, kleinen Bewegungen an kleinen Gelenken und bewusste Atmung (Herholz 2009).

    Ausreichend Schlaf hat ebenfalls eine oft unterschätzt wohltuende und heilsame Wirkung. Im Schlaf werden außerdem Gedächtnisinhalte im sog. Langzeitgedächtnis gefestigt.


    Wer sich all diese Fähigkeiten aneignet wird nicht unverletzbar, kann aber Krisen effektiver bewältigen und sie zur persönlichen Entwicklung nutzen.

    Termin zur 38. Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Funktionelle Entspannung 2023 ab sofort im Kalender im Kalender abrufbar.


    Die Arbeitsgemeinschaft Funktionelle Entspannung (A.F.E.) bietet vier Studierenden der Fächer Medizin, Psychologie, Pädagogik, Motologie und verwandten Disziplinen ein Stipendium für die 38. Jahrestagung der A.F.E. im November 2023 an. Die Bewerbungsfrist beginnt am 1. Juni 2023 und endet am 13. September 2023.

    Immer mehr wird bekannt welche Sinne im Moment des Sterbens zuerst versagen. Was geschieht in den letzten Stunden und Minuten bevor wir sterben? Dieses Rätsel kann mithilfe der Forschung zumindest in Teilen nach und nach gelüftet werden. Das Sterben war die meiste Zeit ein eher kurzer und schneller Prozess. Die moderne Medizin kann das sterben schwerkranker Menschen inzwischen hinauszögern. Aus diesem Grund können Ärzte und Wissenschaftler auch den Sterbeprozess genauer untersuchen. Inzwischen haben Mediziner herausgefunden, welchen Sinn Sterbende in den Stunden vor ihrem Tod zuerst verlieren.

    Die Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin führt als typische von außen wahrnehmbare körperliche Anzeichen des bevorstehenden Todes folgende auf:

    • Vermehrte Müdigkeit und Teilnahmslosigkeit
    • Längere Schlafphasen bis hin zum Koma
    • Reduzierung von Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme
    • Reduzierung der Urinausscheidung
    • Kalte Füße, Arme, Hände (schwache Durchblutung) oder übermäßiges Schwitzen
    • Dunkle, livide Verfärbung der Körperunterseite, Hände, Knie und/oder der Füße (Marmorierung)
    • Bleiche "wächserne" Haut
    • Ausgeprägtes Mund- Nasendreieck
    • Schwacher Puls und Blutdruckabfall
    • Veränderter Atemrhythmus (Cheyne-Stoke ́sche Atmung)
    • Reduzierte Wahrnehmung der Außenwelt (Zeit, Raum, Personen)

    Zuletzt versagen das Gehör und der Tastsinn

    Die Veränderung der Wahrnehmung der Außenwelt für Sterbende ist in zahlreichen Berichten von Personen mit Nahtoderfahrungen oder von Angehörigen und Personal, die den Tod eines anderen Menschen begleitet haben dokumentiert. Laut James Hallenbeck, Palliativmediziner an der Stanford University, gehen Menschen ihre Sinne und Bedürfnisse in der Regel in einer bestimmten Reihenfolge verloren. In "Palliative Care Perspectives", wird der Verlust folgender Sinne beschrieben: "Zuerst gehen der Hunger und dann der Durst verloren." Als nächstes versage die Sprache, gefolgt vom Sehen. Zuletzt kommen den Medizinern zufolge meist das Gehör und der Tastsinn abhanden. David Hovda, Direktor des UCLA Brain Injury Research Center, einer Forschungseinrichtung im US-amerikanischen Los Angeles, erklärte diese Reihenfolge im US-amerikanischen Magazin "The Atlantic" folgendermaßen: Das Gehirn starte einen Prozess, bei dem Bereiche geopfert würden, die für das Überleben weniger wichtig sind.


    Was steckt hinter dem "Licht im Tunnel"?

    Für die Wahrnehmung eines hell erleuchteten Tunnels bei manchen Nahtodpatienten hat der Mediziner Hovda eine Theorie: "Wenn das Gehirn beginnt, sich zu verändern und abzusterben, werden verschiedene Teile angeregt, und einer der Teile, die erregt werden, ist das visuelle System." Das sei der Moment, an dem Sterbende beginnen, Licht zu sehen, so der Forscher. Auch Jimo Borjigin, Neurowissenschaftlerin und Professorin für molekulare und integrative Physiologie an der Universität von Michigan, berichtet, dass viele Überlebende eines Herzstillstands von erstaunlichen Erfahrungen während ihrer Bewusstlosigkeit erzählten: "Sie sehen Lichter und beschreiben die Erfahrung als realer als real", so Borjigin. Die Forscherin hat fest festgestellt, dass kurz vor dem Tod von Tieren die Menge bestimmter Neurochemikalien im Gehirn plötzlich ansteigt und vermutet, dass dies auch bei Menschen zu den scheinbar halluzinogenen Reaktionen beitragen könnte.


    Die Aktivität im Gehirn steigt kurz vor dem Tod

    Borjigin und ihr Forschungsteam hatten unter anderem ein Experiment an Ratten durchgeführt, deren Herz sie nach einer Betäubung zum Stillstand brachten. "Plötzlich wurden alle verschiedenen Regionen des Gehirns synchronisiert", berichtete Borjigin. Die Gehirne der Tiere hätten eine höhere Leistung in verschiedenen Frequenzwellen gezeigt und auch die elektrische Aktivität von verschiedenen zusammenarbeitenden Gehirnregionen sei gestiegen.


    Wenn man sich konzentriere, etwa versuche, ein Wort zu verstehen oder sich an ein Gesicht zu erinnern, sei dies verstärkt beobachtbar, so Borjigin. "Diese Parameter werden bei der Untersuchung des menschlichen Bewusstseins bei wachen Menschen häufig verwendet. Wir dachten also, wenn man wach oder erregt ist, sollten ähnliche Parameter auch im sterbenden Gehirn ansteigen. Die Forscher stellten fest: Das war tatsächlich der Fall. Quellenangabe: James L. Hallenbeck: "Palliative Care Perspectives"; Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin: "Die letzte Lebensphase" (Stand: Janaur 2006); UCLA Brain Injury Research Center; The Atlantic: "What It Feels Like to Die")

    Die Auswirkungen des Verhaltens von Polizisten und Polizistinnen bei der Überbringung der Todesnachricht auf die psychische Gesundheit der Hinterbliebenen: Eine Querschnittstudie (Laura Hofmann, Heide Glaesmer, Marisa Przyrembel, Birgit Wagner


    Die Überbringung von Todesnachrichten kann sich auf die psychische Gesundheit der Hinterbliebenen auswirken. Polizeibeamte sind oft die ersten Personen, mit denen die Hinterbliebenen in dieser Ausnahmesituation Kontakt haben. Daher ist es wichtig zu untersuchen, welche Auswirkungen das Verhalten der Polizeibeamt*innen auf die Hinterbliebenen hat. Wir haben die Erfahrungen von 86 Personen untersucht, denen die Todesnachricht von der Polizei überbracht wurde. Wir haben die Symptome anhaltender Trauer, von Depression und die Symptome der posttraumatischen Belastungsstörung erfasst. Der Umgang mit dem Erhalt der Todesnachricht durch die Polizei wies Züge eines posttraumatischem Vermeidungsverhalten auf. Die Anwesenheit einer anderen Fachkraft, die zur Unterstützung der Betroffenen gedacht war, führte zu höheren Depressionswerten. Es wurde positiv erlebt, wenn die Polizist*innen Informationen weitergaben und bei den Betroffenen blieben. Es ist wichtig, hilfreiche und problematische Verhaltensweisen zu identifizieren, um Handlungsanweisungen bestmöglich anpassen zu können.


    Hofmann, L.; Glaesmer, H.; Przyrembel, M.; Wagner, B. (2021). The Impact of Police Behavior During Death Notifications on Mental Health of the Bereaved: A Cross-Sectional Study, Omega (Westport). DOI: 10.1177/00302228211019202. Epub ahead of print.


    Bei Interesse am gesamten Artikel wenden Sie sich an h.willmann@trauerforschung.de und nennen Sie Autor*innen, Jahr und den englischsprachigen Titel der Veröffentlichung.