Beiträge von H.Wittmann

    Termin zur 38. Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Funktionelle Entspannung 2023 ab sofort im Kalender im Kalender abrufbar.


    Die Arbeitsgemeinschaft Funktionelle Entspannung (A.F.E.) bietet vier Studierenden der Fächer Medizin, Psychologie, Pädagogik, Motologie und verwandten Disziplinen ein Stipendium für die 38. Jahrestagung der A.F.E. im November 2023 an. Die Bewerbungsfrist beginnt am 1. Juni 2023 und endet am 13. September 2023.

    Immer mehr wird bekannt welche Sinne im Moment des Sterbens zuerst versagen. Was geschieht in den letzten Stunden und Minuten bevor wir sterben? Dieses Rätsel kann mithilfe der Forschung zumindest in Teilen nach und nach gelüftet werden. Das Sterben war die meiste Zeit ein eher kurzer und schneller Prozess. Die moderne Medizin kann das sterben schwerkranker Menschen inzwischen hinauszögern. Aus diesem Grund können Ärzte und Wissenschaftler auch den Sterbeprozess genauer untersuchen. Inzwischen haben Mediziner herausgefunden, welchen Sinn Sterbende in den Stunden vor ihrem Tod zuerst verlieren.

    Die Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin führt als typische von außen wahrnehmbare körperliche Anzeichen des bevorstehenden Todes folgende auf:

    • Vermehrte Müdigkeit und Teilnahmslosigkeit
    • Längere Schlafphasen bis hin zum Koma
    • Reduzierung von Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme
    • Reduzierung der Urinausscheidung
    • Kalte Füße, Arme, Hände (schwache Durchblutung) oder übermäßiges Schwitzen
    • Dunkle, livide Verfärbung der Körperunterseite, Hände, Knie und/oder der Füße (Marmorierung)
    • Bleiche "wächserne" Haut
    • Ausgeprägtes Mund- Nasendreieck
    • Schwacher Puls und Blutdruckabfall
    • Veränderter Atemrhythmus (Cheyne-Stoke ́sche Atmung)
    • Reduzierte Wahrnehmung der Außenwelt (Zeit, Raum, Personen)

    Zuletzt versagen das Gehör und der Tastsinn

    Die Veränderung der Wahrnehmung der Außenwelt für Sterbende ist in zahlreichen Berichten von Personen mit Nahtoderfahrungen oder von Angehörigen und Personal, die den Tod eines anderen Menschen begleitet haben dokumentiert. Laut James Hallenbeck, Palliativmediziner an der Stanford University, gehen Menschen ihre Sinne und Bedürfnisse in der Regel in einer bestimmten Reihenfolge verloren. In "Palliative Care Perspectives", wird der Verlust folgender Sinne beschrieben: "Zuerst gehen der Hunger und dann der Durst verloren." Als nächstes versage die Sprache, gefolgt vom Sehen. Zuletzt kommen den Medizinern zufolge meist das Gehör und der Tastsinn abhanden. David Hovda, Direktor des UCLA Brain Injury Research Center, einer Forschungseinrichtung im US-amerikanischen Los Angeles, erklärte diese Reihenfolge im US-amerikanischen Magazin "The Atlantic" folgendermaßen: Das Gehirn starte einen Prozess, bei dem Bereiche geopfert würden, die für das Überleben weniger wichtig sind.


    Was steckt hinter dem "Licht im Tunnel"?

    Für die Wahrnehmung eines hell erleuchteten Tunnels bei manchen Nahtodpatienten hat der Mediziner Hovda eine Theorie: "Wenn das Gehirn beginnt, sich zu verändern und abzusterben, werden verschiedene Teile angeregt, und einer der Teile, die erregt werden, ist das visuelle System." Das sei der Moment, an dem Sterbende beginnen, Licht zu sehen, so der Forscher. Auch Jimo Borjigin, Neurowissenschaftlerin und Professorin für molekulare und integrative Physiologie an der Universität von Michigan, berichtet, dass viele Überlebende eines Herzstillstands von erstaunlichen Erfahrungen während ihrer Bewusstlosigkeit erzählten: "Sie sehen Lichter und beschreiben die Erfahrung als realer als real", so Borjigin. Die Forscherin hat fest festgestellt, dass kurz vor dem Tod von Tieren die Menge bestimmter Neurochemikalien im Gehirn plötzlich ansteigt und vermutet, dass dies auch bei Menschen zu den scheinbar halluzinogenen Reaktionen beitragen könnte.


    Die Aktivität im Gehirn steigt kurz vor dem Tod

    Borjigin und ihr Forschungsteam hatten unter anderem ein Experiment an Ratten durchgeführt, deren Herz sie nach einer Betäubung zum Stillstand brachten. "Plötzlich wurden alle verschiedenen Regionen des Gehirns synchronisiert", berichtete Borjigin. Die Gehirne der Tiere hätten eine höhere Leistung in verschiedenen Frequenzwellen gezeigt und auch die elektrische Aktivität von verschiedenen zusammenarbeitenden Gehirnregionen sei gestiegen.


    Wenn man sich konzentriere, etwa versuche, ein Wort zu verstehen oder sich an ein Gesicht zu erinnern, sei dies verstärkt beobachtbar, so Borjigin. "Diese Parameter werden bei der Untersuchung des menschlichen Bewusstseins bei wachen Menschen häufig verwendet. Wir dachten also, wenn man wach oder erregt ist, sollten ähnliche Parameter auch im sterbenden Gehirn ansteigen. Die Forscher stellten fest: Das war tatsächlich der Fall. Quellenangabe: James L. Hallenbeck: "Palliative Care Perspectives"; Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin: "Die letzte Lebensphase" (Stand: Janaur 2006); UCLA Brain Injury Research Center; The Atlantic: "What It Feels Like to Die")

    Die Auswirkungen des Verhaltens von Polizisten und Polizistinnen bei der Überbringung der Todesnachricht auf die psychische Gesundheit der Hinterbliebenen: Eine Querschnittstudie (Laura Hofmann, Heide Glaesmer, Marisa Przyrembel, Birgit Wagner


    Die Überbringung von Todesnachrichten kann sich auf die psychische Gesundheit der Hinterbliebenen auswirken. Polizeibeamte sind oft die ersten Personen, mit denen die Hinterbliebenen in dieser Ausnahmesituation Kontakt haben. Daher ist es wichtig zu untersuchen, welche Auswirkungen das Verhalten der Polizeibeamt*innen auf die Hinterbliebenen hat. Wir haben die Erfahrungen von 86 Personen untersucht, denen die Todesnachricht von der Polizei überbracht wurde. Wir haben die Symptome anhaltender Trauer, von Depression und die Symptome der posttraumatischen Belastungsstörung erfasst. Der Umgang mit dem Erhalt der Todesnachricht durch die Polizei wies Züge eines posttraumatischem Vermeidungsverhalten auf. Die Anwesenheit einer anderen Fachkraft, die zur Unterstützung der Betroffenen gedacht war, führte zu höheren Depressionswerten. Es wurde positiv erlebt, wenn die Polizist*innen Informationen weitergaben und bei den Betroffenen blieben. Es ist wichtig, hilfreiche und problematische Verhaltensweisen zu identifizieren, um Handlungsanweisungen bestmöglich anpassen zu können.


    Hofmann, L.; Glaesmer, H.; Przyrembel, M.; Wagner, B. (2021). The Impact of Police Behavior During Death Notifications on Mental Health of the Bereaved: A Cross-Sectional Study, Omega (Westport). DOI: 10.1177/00302228211019202. Epub ahead of print.


    Bei Interesse am gesamten Artikel wenden Sie sich an h.willmann@trauerforschung.de und nennen Sie Autor*innen, Jahr und den englischsprachigen Titel der Veröffentlichung.

    Wie kleine Kinder trauern: Die Erfahrungen von Kindern im Umgang mit Krankheit und Verlust eines Elternteils


    In dieser Studie wurden 12 Kinder im Alter von 5 bis 8 Jahren befragt, die ein Elternteil verloren haben. Alle Kinder waren zum Zeitpunkt des Verlustes jünger als sechs Jahre alt. Sie wurden mittels sogenannter „Sandkasten-Interviews“ befragt. Die Studie zeigt, dass die Kinder ein Verständnis dafür entwickeln, was es bedeutet, mit einem Verlust zu leben. Sie wünschen sich wahrheitsgemäße Informationen über den Zustand des erkrankten Elternteils und möchten verstehen, was mit ihnen passiert. Sie schätzen die Unterstützung des hinterbliebenen Elternteils, aber auch die Hilfe von Erziehern, Lehrern und Freunden. Die Ergebnisse zeigen weiterhin, dass Kinder gut ausdrücken können, welche Unterstützungswünsche sie haben, wenn sie altersgemäß darauf angesprochen werden.


    Martin Lytje, Atle Dyregrov, Carol Holiday (2022). "When young children grieve: daycare children’s ex-periences when encountering illness and loss in parents", in: International Journal of Early Years Education, DOI: 10.1080/09669760.2022.2025581.


    Sie finden den gesamten Artikel online unter www.tandfonline.com oder wenden Sie sich an h.willmann@trauerforschung.de

    Wirksamkeit von Trauerberatung durch semiprofessionelle und ehrenamtliche Fachkräfte - Eine kontrollierte Feldstudie


    In dieser kontrollierten Langzeitstudie wurde die Wirksamkeit eines Trauerberatungskonzeptes für Erwachsene zur Verringerung von Symptomen der Komplizierten Trauer untersucht. An der Studie nahmen 344 Hinterbliebene aus Schottland teil. Die Mehrheit (79%) der Teilnehmer war weiblich und das Durchschnittsalter lag bei 49.3 Jahren. Sie betrauerten den Verlust des Partners oder eines ihnen nahestehenden Angehörigen und zeigten Merkmale einer komplizierten Trauer und/oder hatten ein erhöhtes Risiko, eine komplizierte Trauer zu entwickeln. Wir gingen von der Annahme aus, dass sich bei den Teilnehmern, die der Interventionsgruppe zugelost worden sind, die Symptome der Komplizierten Trauer unmittelbar nach der Intervention stärker reduzieren würden als in der Kontrollgruppe. Weiterhin gingen wir davon aus, dass sich dieser Effekt beim Follow-up wieder verkleinern würde (aufgrund von Rückfällen).


    Insgesamt wurden die Teilnehmer zu drei Zeitpunkten befragt: Vor der Intervention (Baseline, T), nach der Intervention (T + 12 Monate später) und dann nochmals in einem Follow-up (T + 18 Monate später). Die Fragebögen erhielten die Teilnehmer per Post. Zu allen drei Zeitpunkten wurden die Symptome der komplizierten Trauer, des posttraumatischen Stresses sowie das allgemeine psychische Befinden abgefragt. Um die Unterschiede zwischen den Gruppen in der Symptomschwere über die Zeit vergleichbar zu machen, wurde eine Mehrebenenanalyse mit Kontrolle der Kovariate durchgeführt.


    Mittels seriellem Gatekeepings wurden die Hypothesen schrittweise überprüft. Entgegen unserer Erwartungen zeigte sich, dass unmittelbar nach der Intervention die Teilnehmer beider Gruppen eine vergleichbar starke Verringerung der Symptome komplizierter Trauer aufwiesen. Allerdings zeigte sich, dass die Teilnehmer der Interventionsgruppe nach 18 Monaten weniger Symptome aufwiesen (M = 53.64; d = .33) als die der Kontrollgruppe (M = 62.00). Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass die semiprofessionelle und ehrenamtliche Trauerberatung langfristig positive Effekte haben kann. Weitere Langzeitstudien, die die Effekte über noch größere Abstände hinweg untersuchen, sollten nun folgen, um die Ergebnisse dieser Studie einordnen zu können.


    Catherine Newsom; Schut, Henk; Stroebe, Margaret; Wilson, Stewart; Birrell, John Birrell; Moerbeek, Mirjam; Eisma, Maarten C. (2017): “Effectiveness of bereavement counselling through a community-based organization: A naturalistic, controlled trial”, in: Clinical Psychology and Psychotherapy, Vol. 24, Nr. 6, S.1–12.


    Bei Interesse am gesamten Artikel wenden Sie sich bitte an h.willmann@trauerforschung.de.

    Vererbte Narben - Generationsübergreifende Traumafolgen (2017)

    "Ein Vierjähriger wird von Sirenenalarm aus dem Schlaf gerissen. Die Eltern sind nicht da. Panisch verlässt er das Haus und flüchtet unter eine Brücke – und das mitten im Frieden. Seine Mutter kann sich das nicht anders erklären als dass er ihre erlebte Angst vor Bomben im Krieg sozusagen "mit der Muttermilch aufgesogen" hat. Dabei wollten die Eltern ihre Kinder bewusst angstfrei erziehen.“ (Auszug aus dem Pressetext).


    Die ARTE-Wissenschaftsdokumentation von Liz Wieskerstrauch zeigt in einfühlsamer Weise aktuelle Forschungsergebnisse sowie beeindruckende Fallbeispiele und eröffnet einen Zugang zu dem komplexen Thema, der familiäre Phänomene unter neuem Licht erscheinen lässt.


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    Hier noch ein Hinweis auf die 3 Traumafilme, einem Projekt der Elfriede-Dietrich-Stiftung und Deutschsprachigen Gesellschaft für Psychotraumatologie (DeGPT). Die Filme möchten auf anschauliche Art Informationen und Wissen über mögliche Folgen von traumatischen Ereignissen und über entsprechende Behandlungsmöglichkeiten in der Gesellschaft verbreiten.

    1. "Durch die Erinnerungen - Wege der Traumatherapie" - Film für Betroffene und ihre Angehörigen
    2. "Wunde Seele - Trauma erkennen, Unterstützung bieten" - Film für potenzielle Unterstützer
    3. "Auf einmal ist alles ganz anders - Trauma und Traumatherapie" - Film für die Öffentlichkeit

    Die 3 Filme stehen auf der Website der Elfriede-Dietrich-Stiftung zum Ansehen und kostenlosem Download zur Verfügung:


    Film & Downloads - Elfriede Dietrich Stiftung


    Fachtherapeutinnen und Therapeuten der deutschsprachigen Gesellschaft für Psychotraumatologie haben die wichtigsten Hintergrundinformationen zu den Filmen auch in Booklets zusammengefasst. Auch diese können Sie auf der Seite kostenlos herunterladen.

    Einschlafübung zum Ausprobieren


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    Jeden Tag engagieren sich in Hessen tausende Menschen haupt- oder ehrenamtlich als Einsatzkraft bei Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten. Sie sorgen mit ihrem Engagement dafür, dass sich mehr als 6 Millionen Hessinnen und Hessen auf Schutz, Sicherheit und Hilfe im Notfall verlassen können. Leider kommt es aber immer wieder zu Angriffen auf Einsatzkräfte, ob bei Großereignissen oder im alltäglichen Dienst. Einsatzkräfte werden bedroht, bespuckt, getreten und geschlagen. Angriffe auf Polizei-, Feuerwehr- und Rettungskräfte sind Angriffe auf unsere Gesellschaft, unseren Rechtsstaat und auf unsere Werte. Wir sind solidarisch mit unseren Einsatzkräften


    Die Landesregierung Hessen hat sich für einen verbesserten Schutz in Hessen und ganz Deutschland stark gemacht. Die Initiative wurde im April 2017 bundesweit im Strafgesetzbuch umgesetzt. Mit dem neuen Gesetz machen wir den Unwert solcher Taten deutlich und schützen die Frauen und Männer noch ganzheitlicher, die sich tagtäglich für unser Wohl einsetzen. Unsere "Schutzschleife" ist ein Symbol für die Verbundenheit mit unseren Einsatzkräften. In den Farben Blau, Rot und Weiß gehalten, steht sie für die Polizei-, Feuerwehr- und Rettungskräfte in Hessen. Schutzschleifenträger zeigen ihre Solidarität und Wertschätzung für die Frauen und Männer, die tagtäglich mit ihrer Arbeit und oft auch mit ihrem Leben für uns einstehen.


    Bestellen Sie hier kostenfrei die Schutzschleifen-Sets bestehend aus Anstecknadeln, einem (Auto-)Aufkleber und einer Postkarte.


    Mit der Schutzschleife kann sich nun jeder mit der Blaulichtfamilie solidarisieren. Sie ist ein von der Hessischen Landesregierung initiiertes Symbol, das die Verbundenheit, Anerkennung und Wertschätzung mit unseren Einsatzkräften ausdrückt. Die Farben Blau, Rot und Weiß stehen dabei symbolisch für die Polizei-, Feuerwehr- und Rettungskräfte in Hessen.

    Die Berliner Feuerwehr zieht eine schockierende Bilanz der Silvesternacht 2022/2023. So wurden Einsatzkräfte etwa mit Feuerwerk beschossen. Nach der Silvesternacht berichtet die Berliner Feuerwehr von mehreren Angriffen. Einer Pressemitteilung vom Sonntagmorgen zufolge sind die Einsatzkräfte mehrfach attackiert worden, teils von vermummten Personen mit Waffen oder Feuerwerk. "Fassungslos und traurig" zeigten sich die Feuerwehrleute, von denen in der Nacht 15 verletzt worden seien.


    Schon am Abend hatte die Feuerwehr einen Ausnahmezustand ausgerufen. Dieser ist zu Silvester allerdings üblich. Im Zeitraum von 19 bis 6 Uhr habe es rund 1.700 Einsätze gegeben. Das waren fast doppelt so viele wie in den beiden Vorjahren und zudem etwa 200 mehr als am Jahreswechsel 2019/20 – also vor Ausbruch der Corona-Pandemie. "Im Stadtgebiet wurden nach jetzigem Kenntnisstand 22 Personen durch Pyrotechnik verletzt und behandelt", heißt es in der Pressemitteilung.


    Ebenfalls Teil der Nacht waren demnach Attacken auf Einsatzkräfte. 38 Angriffe auf Menschen und Fahrzeuge hat die Feuerwehr eigenen Angaben zufolge registriert, ein Angehöriger der Feuerwehr wurde zur Behandlung stationär aufgenommen. "Dieses Verhalten ist durch nichts zu rechtfertigen, und ich kann es nur auf das Schärfste verurteilen", sagte Landesbranddirektor Karsten Homrighausen zu den Attacken. "Wer Menschen in Not zu Hilfe eilt und dann angegriffen wird, muss geschützt werden."


    Die Feuerwehr werde deshalb jeden Vorfall zur Anzeige bringen. "Überrascht wurden wir von der Masse und der Intensität der Angriffe auf unsere Einsatzkräfte", heißt es in der Pressemitteilung. So sei ihnen etwa eine Schreckschusspistole ins Gesicht gehalten worden, Menschen hätten Bierkisten und Feuerlöscher auf Fahrzeuge geworfen. Die Feuerwehr sei zudem während Löscharbeiten "gezielt" mit Pyrotechnik beschossen oder durch Barrikaden aufgehalten worden. Demnach sei einer der Einsätze nur unter Polizeischutz möglich gewesen. "Selbst erfahrene Einsatzkräfte waren über die Aggressivität und Gewaltbereitschaft durch zum Teil vermummte Gruppen geschockt", heißt es in einer Bilanz. Quelle: t-online.de


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    Funktionelle Entspannung (FE) weltweit

    In den USA ist die Funktionelle Entspannung (FE) ja bereits durch mehrere Studien bekannt. Dennoch möchte ich euch die Studie The Effect of Brief Functional Relaxation on College Students' Needle Anxiety During Injected Vaccinations vorstellen.


    Lt. Prof. Dr. Thomas Loew ist die FE auch in China nicht mehr unbekannt. Zu verdanken sei das den Wissenschaftlern Jeong Seon Ji und Young-Seok Cho. Und natürlich wird im Wissenschaftsbetrieb in China auf Englisch publiziert: Sa1421 Effect of Functional Relaxation on Patients Undergoing Colonoscopy: A Prospective Randomized Controlled Trial.

    Aktueller Forschungsstand zu Wirksamkeit und Einsatzbereichen der FE Arbeit

    Bisher sind überwiegend Forschungsbefunde im Zusammenhang mit psychosomatischen Erkrankungen erhoben worden. Vor allem im Zusammenhang mit der Atemwegserkrankung Asthma bronchiale wurden mit unterschiedlichen Fragestellungen und Operationalisierungen diverse Interventionsstudien erhoben. Loew et al. (2006) berichteten in ihrem Übersichtsartikel "Körperpsychologie – wissenschaftlich begründet?" von einer der ersten Studien von Deter und Allert aus dem Jahre 1983, die einen Methodenvergleich zwischen Funktioneller Entspannung und Autogenem Training (AT) beinhaltete. Es wurden Patienten in drei Gruppen mit unterschiedlichen Interventionskombinationen aufgeteilt (FE und Psychoedukation, AT und Psychoedukation sowie einer Wartelisten–Kontrollgruppe). Die Kosten–Nutzen–Relationen der Therapien wurden mit soziodemographischen Variablen, Krankheitsdauer, Anzahl der Asthmaanfälle, Anzahl der Arztbesuche und Klinikaufenthalten innerhalb des letzten Jahres sowie mit einem Lungenfunktionstest vor und nach der Therapie bewertet. Bei einer Katamnese eineinhalb Jahre nach Beendigung der Gruppeninterventionen wurden erneut eine Befragung und Lungentestung durchgeführt. Ziel der Überprüfung war die Untersuchung von zusätzlichen Effekten durch Entspannungsverfahren im Anschluss an Patientenschulungen. Im Vergleich zu der Kontrollgruppe wurden signifikante Veränderungen festgestellt: Zunahme des intrathorakalen Gasvolumens, verminderte Trait-Angst, Verringerung von Atemnot und Asthmaanfällen, Reduktion des Medikamentenbedarfs, Rückgang der Schlafstörungen und des Hustenreizes sowie eine Verbesserung der subjektiven Bewältigungskompetenz.


    Zu allen aufgeführten Studien wurden erkennbare Verbesserungen bei den Befunden in physischer und psychischer Hinsicht nach FE-Interventionen berichtet. Weitere in der Universitätsklinik Regensburg durchgeführte Studien zeigten ebenfalls positive Effekte beim Einsatz von FE-Angeboten: in unterschiedlichen Untersuchungssettings wurden Patienten mit Colon–irritable, Arterieller Hypertonie sowie chronischem Spannungskopfschmerz einbezogen.In den letzten Jahren werden im Rahmen der Psychotherapieforschung vermehrt Untersuchungen zu Körperpsychotherapieverfahren (unter anderem zu der FE) vorgenommen (Röhricht, Seidler, Joraschky, Borkenhagen et a. 2005). Dies folgt dem Bestreben, die Körperpsychotherapie innerhalb eines Anerkennungsverfahrens als weiteres psychotherapeutisch methodisches Spektrum neben den tiefenpsychologischen, verhaltenstherapeutischen und gesprächstherapeutischen Verfahren als vierte Säule einzureihen. Der Körper wird als Manifestationsort des Emotionserlebens, als Schnittstelle von Wahrnehmung, Denken, Fühlen und Handeln angesehen (Röhricht, 2002). Durch die verstärkte Fokussierung auf Emotionen bei der Psychotherapieforschung erhalten die körperpsychotherapeutischen Verfahren somit einen besonderen Stellenwert.


    Die Gesamtfassung der Studie finden Sie auf unter Studie-Fe-Reiners als pdf–Download.


    Dort sind auch folgende Kapitel nachzulesen:

    • Methodisches Vorgehen
    • Stichprobenbeschreibung und Erhebungsmodalitäten
    • Empirische Befunde
    • Deskriptive Statistiken

    Bluthochdruck (Hypertonie) und FE

    Die vorliegende Studie vergleicht die blutdrucksenkende Wirkung zweier Entspannungsverfahren, die eingehender dargestellt werden, nämlich das Autogene Training (AT) nach I. H. Schultz und die Funktionelle Entspannung (FE) nach M.Fuchs. In der randomisierten kontrollierten Feldstudie in einer Allgemeinpraxis wurden 15 Patienten mit essentieller Hypertonie in zwei unterschiedlichen Entspannungsverfahren unterrichtet, nämlich Autogenes Training und Funktionelle Entspannung.


    Schlussfolgerungen:

    Die Ergebnisse dieser Studie legen nahe, dass die Funktionelle Entspannung ein sinnvolles, die medikamentöse Therapie ergänzendes Therapiekonzept zur Behandlung der essentiellen Hypertonie darstellt, das sowohl unter ambulanten als auch unter stationären Bedingungen einsetzbar ist.


    Chronischem Kopfschmerz und FE

    In dieser Studie wurde erstmalig die Wirkung von funktioneller Entspannung bei Patienten mit chronischem Kopfschmerz in einem randomisierten einfachblinden placebokontrollierten Design untersucht. Erstmalig wurde ein Placeboentspannungsverfahren eingesetzt. Behandelt wurden 24 Patienten mit dem Verumverfahren der Funktionellen Entspannung und 12 Patienten mit einem Placeboverfahren. Bei den Patienten handelte sich um Patienten mit chronischen Kopfschmerzen vom Spannungstyp, nach Kriterien der IHS Gruppe 2, die im Rahmen einer allgemeinmedizinischen Praxis sich Hilfe suchten.


    Studie lesen...


    Schlussfolgerung: Die Prinzipien der Funktionellen Entspannung sind den Patienten in kurzer Zeit durch gemeinsames Üben zu vermitteln, außerdem kann die funktionelle Entspannung in jeder Körperhaltung durchgeführt werden, z.B. auch am Arbeitsplatz, ohne daß anwesende Personen etwas davon bemerken. Die Funktionelle Entspannung kann sich damit als wertvolle Methode zu den nichtmedikamentösen Therapien einreihen, die E.Blanchard bereits 1992 in einer Übersichtsarbeit auch angesichts ihrer anhaltenden Effekte, ihrer positiven Nebeneffekte wie Reduktion von Depressionen und Angst und ihrer guten Tendenz zur Kostendämfung als ausbauwürdig empfahl und diese ergänzen. Aus all diesen Gründen scheint die Funktionelle Entspannung insgesamt eine gute, ergänzende vorallem prophylaktisch gut anwendbare Therapiemöglichkeit bei chronischer Kopfschmerzerkrankung zu sein.

    Der Einsatz von Körperpsychotherapie an deutschen Kliniken für Psychosomatik. Eine repräsentative Querschnittserhebung. Aus der Abteilung für psychosomatische Medizin. Prof.Dr.Thomas Löw.


    Die vorliegende Arbeit enthält die Ergebnisse einer Befragung an den Kliniken für Psychosomatik in Deutschland und befasst sich mit der Frage, welchen Stellenwert die Körperpsychotherapieverfahren und Körperverfahren an solchen Einrichtungen haben und in welcher Weise sie angewendet werden.

    Literaturempfehlungen zum Thema Funktionelle Entspannung:

    Klinische Studien und Dissertationen:

    • Beck S. Vorzeitige Wehentätigkeit und Funktionelle Entspannung. Berlin: Humboldt-Universität 2001.
    • Bohmann, H. Efficacy of functional relaxation in asthma in comparison to inhaled terbutaline and guided body-perception. A standardized, prospective, randomized trial. Erlangen-Nürnberg: Friedrich-Alexander-University School of Medicine 1998.
    • Calatzis A. Funktionelle Entspannung als komplementäres Behandlungskonzept bei chronischen Schmerzpatienten im stationären Bereich: Eine prospektiv-kontrollierte Studie. Innsbruck: University of Innsbruck 2003.
    • Gebhardt M. Effektivität der Funktionellen Entspannung zur Stressprävention. München, Technische Universität 2016.
    • Hager D. Autogenes Training versus Funktionelle Entspannung. Erlangen-Nürnberg: Friedrich-Alexander-Universität 1997.
    • Lahmann C, Gebhardt M, Sattel H, Dinkel A, Pieh C and Probst T (2017) A Randomized Controlled Trial on Functional Relaxation as an Adjunct to Psychoeducation for Stress. Frontiers in Psychology, 8, 1553; doi: 10.3389/fpsyg.2017.01553
    • Lahmann, C., Gebhardt, M., Henrich, G., Dinkel, A., Pieh, C., & Probst, T. (2017). A randomized controlled trial on functional relaxation as an adjunct to psychoeducation for stress. Frontiers in Psychology, 8, 1553; doi 10.3389/fpsyg.2017.01553
    • Lahmann C, Schulz C, Schuster T et al. Effects of functional relaxation and hypnotherapeutic intervention on IgE in dust-mite allergic adult asthmatics: a randomized, controlled clinical trial. Journal of Nervous and Mental disease 2010; 198: 125-130.
    • Lahmann C, Gebhardt M, Henrich G, Dinkel A. Effectiveness of Functional Relaxation as complementary therapy in irritable bowel syndrome: a randomized, controlled clinical trial. Journal of Complementary and Alternative Medicine 2010; 16: 47-52.
    • Lahmann C, Nickel M, Schuster T et al. Functional relaxation and hypnotherapeutic intervention as complementary therapy in asthma: a randomized, controlled clinical trial. Psychotherapy and Psychosomatics 2009; 78: 233-239.
    • Lahmann C, Loew TH, Tritt K, Nickel M.Efficacy of functional relaxation and patient education in the treatment of somatoform heart disorders: a randomized, controlled, clinical investigation. Psychosomatics 2008; 45: 378-385.
    • Lahmann C, Schoen R, Henningsen P et al. Functional relaxation in comparison to audioanalgesia in the treatment of dental anxiety: a randomized, controlled, clinical investigation. Journal of the American Dental Association 2008; 139: 137-324.
    • Loew TH, Tritt K, Siegfried W, et al.Efficacy of "functional relaxation" in comparism to terbuatline and ‘placebo relaxation’ method in Patients with acute asthma. A randomized, prospective, placebo- controlled, crossover experimental investigation. Psychother Psychosom 2001; 70: 151-157.
    • Loew TH. Die Wirkung von FE bei akuter Bronchokonstriktion – vergleichbar mit dem Effekt eines Sympathomimetikums. Forsch Komplementärmed 1996a; 3: 110-115.
    • Loew TH, Siegfried W. ‚Functional relaxation’ reduces acute airway obstruction in asthmatics as effectively as inhaled terbutaline. Psychother Psychosom 1996c; 65: 124- 128.
    • Meixner-Swidergal F. Funktionelle Entspannung versus Progressive Muskelrelaxation in der nichtmedikamentösen Migräneprophylaxe. München: Ludwig-Maximilians Universität 2014. Schmidt J. Funktionelle Entspannung bei funktionellen Unterbauchbeschwerden, eine Placebokontrollierte Studie. Erlangen-Nürnberg, Friedrich-Alexander-Universität 2000.
    • Schmidt J G. Functional relaxation in the treatment of tension headache. Erlangen-Nürnberg, Friedrich-Alexander-University School of Medicine 2000.
    • Schön R. Wirksamkeit der Funktionellen Entspannung im Vergleich zu der Audioanalgesie und einer Kontrollgruppe – ohne Entspannung – auf die Angst während zahnärztlicher Behandlung. Regensburg, Universität 2007.
    • Schreiner A. Die Behandlung des Fibromyalgiesyndroms mit der tiefenpsychologisch fundierten Körpertherapiemethode „Funktionelle Entspannung“ nach Marianne Fuchs. Erlangen-Nürnberg, Friedrich-Alexander-Universität 2004.
    • Sohn K R. Die Funktionelle Entspannung in der Therapie des Kopfschmerzes vom Spannungstyp. Erlangen-Nürnberg, Friedrich-Alexander-Universität 1998.
    • Seidel, N I. Veränderungen der Herzratenvariabilität bei Entspannungsübungen – eine kontrollierte Studie zur Wirkung der Funktionellen Entspannung auf das autonome Nervensystem bei Patienten mit Asthma bronchiale und psychosomatischen Störungen. Erlangen-Nürnberg, Friedrich-Alexander-Universität 1999.
    • Tressel-Savelli F. Die Wirksamkeit der Funktionellen Entspannung im Vergleich zum autogenen Training bei essentieller arterieller Hypertonie. Regensburg, Universität 2007.
    • Witt S. E. Wirksamkeit der Funktionellen Entspannung im Vergleich mit einem imaginativen Verfahren, einer Placebounterweisung und einer Kontrollgruppe ohne zusätzliches Therapieziel bei allergischem Asthma bronchiale. Erlangen-Nürnberg: Friedrich-Alexander-Universität 2000.

    Kopfschmerzen, Rückenleiden, Reizdarm: Was wir fühlen, kann auch unseren Körperbeeinflussen. Bei psychosomatischen Beschwerden liegt oft keine organische Ursache vor. Moderne Therapien zielen darauf ab, Körper und Geist nicht mehr strikt zu trennen. In der Körpertherapie z. B. geht es darum, den eigenen Körper zu spüren und seine Grenzen erlebbar zu machen. Bei der Klopftechnik wiederum soll die Psyche durch das Klopfen auf einzelne Körperteile beeinflusst werden.


    Sendung vom Do., 24.11.2022 8:30 Uhr, SWR2 Wissen, SWR2

    Psychosomatik – Wie Gedanken und Gefühle die Gesundheit beeinflussen
    Kopfschmerzen, Rückenleiden, Reizdarm: Was wir fühlen, kann auch unseren Körper beeinflussen. Bei psychosomatischen Beschwerden liegt oft keine organische…
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    Die neue App für Kriseninterventionsteams bei deren Einsätzen. Entwickelt wurde sie an der Katholischen Universität Eichstätt. In der Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV) betreuen unter anderem Kriseninterventionsteams (KIT) Menschen in Extremsituationen psychologisch. Die Ehrenamtlichen kümmern sich um Menschen vor Ort – quasi als Erste Hilfe für die Seele. Ein Psychologe der Katholischen Universität (KU) Eichstätt entwickelt deshalb eine App, die die Einsatzkräfte unterstützen soll: Dr. Robert Steinhauser der an der KU tätig und ehrenamtlich auch fachlicher Leiter des Eichstätter KIT ist konnte somit bei der App-Entwicklung auf seine eigenen Erfahrungen zurückgreifen.


    "HEiDi-PSNV". HEiDi ist konzipiert als modulares Unterstützungssystem für die Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung von Einsätzen: Ein digitaler Helfer für die (Einsatz-)Hosentasche mit Kurzanleitungen zu Einsatzszenarien und digitalen Werkzeugen wie Einsatzdokumentation, Checklisten und Materialverwaltung.


    Im Rahmen der öffentlichen Vorstellung veranstaltete die PSNV vom 02. bis 03. Dezember 2022 eine Kriseninterventionstagung zu verschiedenen Aspekten und Perspektiven von Krisenintervention und Notfallpsychologie. Herzlich eingeladen waren alle Fach- und Einsatzkräfte aus dem weiten Feld der Psychosozialen Notfallversorgung und den angrenzenden Berufsgruppen und Tätigkeitsbereichen.