Überbringen einer Todesnachricht

    • Offizieller Beitrag

    Für Angehörige und Hinterbliebene ist es oft wichtig beim Überbringen einer Todesnachricht, insbesondere bei Verkehrs- oder Unglücksfällen so viele Details und Einzelheiten wie möglich zu erfahren. Deshalb sollte man unbedingt vorher alle notwendigen Informationen sammeln um Fragen der Hinterbliebenen so gut wie möglich beantworten zu können.


    Für alle betroffenen Einsatzkräfte deshalb als Anlage eine Arbeitshilfe zum Überbringen einer Todesnachricht. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und wurde selbst erstellt. Anregungen bzw. Ergänzungen werden gerne berücksichtigt.


    Die Überbringung einer Todesnachricht ist eine polizeiliche Aufgabe nach dem Polizeiaufgabengesetz (PAG). Gem. Art. 2 PAG (Aufgaben der Polizei) obliegt der Schutz privater Rechte der Polizei.


    Inwieweit sind bei der Übermittlung einer Todesnachricht private Rechte tangiert?

    Es geht z.B. um die Nachlasssicherung - um nur einen Punkt zu nennen. Hier sind die Rechte der Hinterbliebenen sehr wohl berührt. Aus dieser Aufgabe erschließt sich dann die polizeiliche Maßnahme der Datenübermittlung an nicht öffentlichen Stellen, die im § 41 PAG geregelt ist. Hierzu ist die Polizei befugt. Die engen Vorgaben des Datenschutzes sind zu beachten. Des Weiteren wird in das verfassungsmäßig verbriefte Recht auf informationelle Selbstbestimmung (der Angehörigen) eingegriffen. Hierzu ist die Polizei ebenfalls befugt.


    Grundsätzlich sollte auch aus bekannten (traumapsychologischen) Aspekten immer die Polizei die Todesnachricht überbringen, wenn sie in dem gleichen Fall auch ermittelt. Außerdem vermitteln offizielle Uniformträger Kompetenz und die Nachricht wird als gegeben akzeptiert. Zusammen mit einem Betreuungsteam (KID, Notfallseelsorge) hingehen, die Polizei übernimmt den formellen Teil und übergibt dann an das Betreuungsteam.

    • Offizieller Beitrag

    Der Tod gehört zum Leben dazu, sagt der Volksmund. Dennoch zählt das Überbringen von Todesnachrichten sicherlich mit zu den schwierigsten Aufgaben von Polizeibeamten und Polizeibeamtinnen. Für die Hinterbliebenen wird dieser Moment alles verändern und für immer im Gedächtnis bleiben. Klar gehört es zum Job eines Polizisten Todesnachrichten zu überbringen – es ist aber eine der belastendsten und aufreibendsten Tätigkeiten im Polizeialltag. Ein tödlicher Unfall, ein Herzinfarkt, Arbeitsunfälle oder vielleicht ein Suizid – die Überbringer solcher tragischen Nachrichten müssen darauf vorbereitet sein. Wie es in einem Beamten selbst aussieht, zeigt dieser Artikel eines Bundespolizisten aus Hamburg.


    "Dein Bruder ist tot." Ich zerstöre eine heile Welt. (Link nicht mehr verfügbar)

    • Offizieller Beitrag

    Die Auswirkungen des Verhaltens von Polizisten und Polizistinnen bei der Überbringung der Todesnachricht auf die psychische Gesundheit der Hinterbliebenen: Eine Querschnittstudie (Laura Hofmann, Heide Glaesmer, Marisa Przyrembel, Birgit Wagner


    Die Überbringung von Todesnachrichten kann sich auf die psychische Gesundheit der Hinterbliebenen auswirken. Polizeibeamte sind oft die ersten Personen, mit denen die Hinterbliebenen in dieser Ausnahmesituation Kontakt haben. Daher ist es wichtig zu untersuchen, welche Auswirkungen das Verhalten der Polizeibeamt*innen auf die Hinterbliebenen hat. Wir haben die Erfahrungen von 86 Personen untersucht, denen die Todesnachricht von der Polizei überbracht wurde. Wir haben die Symptome anhaltender Trauer, von Depression und die Symptome der posttraumatischen Belastungsstörung erfasst. Der Umgang mit dem Erhalt der Todesnachricht durch die Polizei wies Züge eines posttraumatischem Vermeidungsverhalten auf. Die Anwesenheit einer anderen Fachkraft, die zur Unterstützung der Betroffenen gedacht war, führte zu höheren Depressionswerten. Es wurde positiv erlebt, wenn die Polizist*innen Informationen weitergaben und bei den Betroffenen blieben. Es ist wichtig, hilfreiche und problematische Verhaltensweisen zu identifizieren, um Handlungsanweisungen bestmöglich anpassen zu können.


    Hofmann, L.; Glaesmer, H.; Przyrembel, M.; Wagner, B. (2021). The Impact of Police Behavior During Death Notifications on Mental Health of the Bereaved: A Cross-Sectional Study, Omega (Westport). DOI: 10.1177/00302228211019202. Epub ahead of print.


    Bei Interesse am gesamten Artikel wenden Sie sich an h.willmann@trauerforschung.de und nennen Sie Autor*innen, Jahr und den englischsprachigen Titel der Veröffentlichung.