Unterschied: Funktionelle Entspannung - Progressive Muskelentspannung - Autogenes Training?

    • Offizieller Beitrag

    Im Zentrum der Funktionellen Entspannung steht ein vertieftes Körpererleben, das mit der persönlichen Lebensgeschichte verknüpft wird. Dabei werden Gefühle und persönliche Ressourcen zugänglich und ein neues Selbstverständnis entwickelt. Das "Spürlernverfahren" spricht durch gezielte Übungen und bewusste Wahrnehmung den Körper und Geist an um beides in Einklang zu bringen und Spannungen zu lösen. Den Kern der Funktionellen Entspannung bilden die sog. "Spielregeln". Die Methode entspricht im wesentlichen der Therapieform der "Eutonie". Diese leitet sich aus den griechischen Worten "eu" für gut und "tonos" für Druck ab. Es bedeutet, dass eine gute Spannung im Körper vorherrschen sollte, damit man sich wohlfühlt.


    Die Progressive Muskelentspannung oder Muskelrelaxaxion (PMR) nach Edmund Jacobson ist eine Entspannungstechnik, bei der durch die willentliche und bewusste An- und Entspannung bestimmter Muskelgruppen ein Zustand tiefer Entspannung des ganzen Körpers erreicht werden soll. Die PMR geht nicht primär vom Geist aus, um auf den Körper einzuwirken, sondern wirkt schematisch gesehen eher umgekehrt. Nach diesem Prinzip wird bei der PMR mit den Muskeln der Willkürmuskulatur gearbeitet, um anschließend deren Entspannung bewusst wahrzunehmen. Diese spürbare Entspannung des Bewegungsapparates löst wiederum Gefühle der Entspannung und des Wohlbefindens im Bewusstsein aus. Die Grundlage bildet hier die umgekehrte Reizleitung zwischen Muskulatur und Nerven.


    Das Autogene Training (AT) ist eine Entspannungsmethode, bei der durch Autosuggestion über eine Begleitung ein Zustand tiefer Entspannung erreicht werden soll. Der Übende spricht sich dabei bestimmte Formeln vor und konzentriert sich auf seinen Körper. Es werden verschiedene Übungen absolviert, die sich ausschließlich im Kopf abspielen. Jede Übung suggeriert eine bestimmte Empfindung, stets begleitet von der Betonung auf Ruhe und Ausgeglichenheit. Das vordergründige Prinzip, auf welchem Autogenes Training beruht, ist also die Selbstbeeinflussung des Körpers durch Suggestion. Der Trainierende versucht, sich mittels geeigneter Übungen Entspannung vorzustellen, worauf tatsächlich eine entsprechende Entspannungsreaktion des Körpers eintritt. Autogenes Training geht zurück auf den Psychiater Johannes H. Schultz, der das Original des heutigen Entspannungsverfahren ab 1928 als "konzentrative Selbstentspannung" praktiziert und aus der Hypnose abgeleitet hat. Autogen bedeutet übrigens so viel wie “aus eigener Kraft”.

    "Gesundheit ist nicht die Abwesenheit von Störungen, sondern die Fähigkeit, mit ihnen umzugehen." (Marianne Fuchs)