Generalisierte Angststörung

    • Offizieller Beitrag

    Eine Angststörung erzeugt das Gefühl von starker Angst, obwohl es keinen Grund dafür gibt bzw. keine ersichtliche Gefahr droht. Gerade wegen diesen irrationalen Ängsten, suchen viele Menschen nach Hilfe. Sie erkennen, dass sie Angst haben, obwohl sie nicht in Gefahr sind. Wenn sie nämlich wirklich in Gefahr wären, dann würden sie sich automatisch so gut es geht schützen, und sie wären bestimmt besser dran. Menschen mit einer Angststörung, fürchten sich in bestimmten Situationen grundlos. Ihr ständiger Kampf, sich vor der Angst zu schützen, führt sie oft auf einen Weg, der die Probleme nur schlimmer macht. So verschieden Angststörungen sind, haben sie dennoch eines gemeinsam: Das Einzige was bestimmt kommt, ist die Angst vor dem nächsten Mal. Auch wenn sich die Ängste auf verschiedene Dinge beziehen, es ist immer der selbe Trick, den sich die Angst zu nutzen macht.


    Wenn Du mal eine unbequeme Erfahrung gemacht hast, dann ist es Angst die eine Situation für dich als "Gefahr" deutet. Was tun wir bei Gefahr? Kämpfen, Flüchten oder Erstarren.


    Wenn es schwächer aussieht als ich, dann werde ich kämpfen. Wenn es stärker aussieht als ich, aber langsamer, dann werde ich weglaufen. Wenn es stärker aussieht und schneller ist als ich, dann werde ich erstarren und hoffen, dass es mich nicht sieht. Das ist alles, was wir bei Gefahr tun können. Wenn Menschen zum Beispiel eine Panikattacke überkommt, oder sie vor einer Angstsituation stehen, oder von zwanghaften Gedanken überfallen werden, dann wird das instinktiv als Gefahr gedeutet. Sie versuchen sich dann mit Variationen von Kampf, Flucht oder Erstarren zu schützen.


    Eine Panikstörung veranlasst den Betroffenen seine Atmung nicht mehr zu kontrollieren und zu flüchten, anstatt zu versuchen die Atmung unter Kontrolle zu bringen (Bauchatmung, Atemübung), sich wieder zur beruhigen und in der Situation abzuwarten, bis das Panikgefühl wieder abklingt.


    Bei einer generalisierten Angststörung beschäftigt sich der Betroffenen ständig mit seinen negativen Gefühlen und Gedanken. "Was wäre wenn…?". Wichtig wäre die Gedanken erst einmal zu akzeptieren, dass sie da sind und sich dann aber auf die momentan wichtigeren Dinge zu konzentrieren. Gedanken kommen und gehen.


    Ein Mensch mit einer sozialen Phobie vermeidet es eine Feier (Bar, Kneipe, Veranstaltung..) zu besuchen oder verkriecht sich in eine Ecke anstatt auf Menschen zuzugehen, sie anzusprechen und zu sehen was passiert.


    Bei Zwangsstörungen meinen die betroffenen Menschen sich ständig die Hände waschen zu müssen oder führen wiederholte Handlungen aus wie z.B. zu schauen ob der Herd auch wirklich aus ist. Anstatt zu versuchen, die aufdringlichen Gedanken an Bakterien oder Feuer erst einmal zu akzeptieren, sie beiseitelegt und seine Energie wieder in die gegenwärtigen Aktivitäten hineinsteckt.


    Warum verlieren dann Menschen nicht ihre unnötigen Ängste, wenn sie schon sehen, dass in Wahrheit ihre schlimmsten Befürchtungen nicht eintreten, oder es zu keiner Katastrophe kommt?


    Weil unsere Schutzstrategien es der Angst leichter machen uns weiter auszutricksen. Falls sich diese Strategien zur Gewohnheit verfestigen, bestimmt die Angst über Dein Leben und schränkt Deinen Alltag ein. Du glaubst, dir damit selbst zu helfen, doch die Angst hat dich mit ihrem Trick betrogen und es noch schlimmer gemacht. Darum ist dieser Trick so hinterhältig.

    Deshalb hört man auch von vielen Betroffenen: "Je mehr ich versuche dagegen was zu tun, um so schlimmer wird es". Das ist wie wenn man versuchen würde ein Feuer mit Benzin zu löschen.


    Welche Erfahrungen helfen euch in eurem Leben und welche Möglichkeiten zur Selbsthilfe haben sich bewährt?

    "Gesundheit ist nicht die Abwesenheit von Störungen, sondern die Fähigkeit, mit ihnen umzugehen." (Marianne Fuchs)