Der Körper in der Psychotherapie

Der Körper in der Psychotherapie.

Die heutige Vielfalt der Körperpsychotherapie-Methoden entwickelte sich aus der Psychoanalyse, der Lebensreformbewegung und der humanistischen Psychologie. Der Text gibt einen Überblick über die Geschichte. Gemeinsam ist allen Methoden, dass der Körper in den therapeutischen Prozess einbezogen und als Medium verstanden wird, in dem biografisches Material, Erfahrungen, Traumata und Entwicklungsdefizite wie auch Ressourcen und Bewältigungsmöglichkeiten gespeichert sind. In der Körperpsychotherapie sind leibliche Empfindungen wesentliche Anteile der Gegenübertragung, der Körper selbst wird als beziehungsgestaltendes Resonanzorgan verstanden. Leibliche Vorgänge werden bewusst wahrgenommen und in Worte gefasst. Darüber können Spannungen, Reaktionen, Gefühle und Stimmungen des Patienten geklärt und mit Hilfe des Therapeuten reguliert werden. Am Beispiel der Funktionellen Entspannung werden Besonderheiten körperpsychotherapeutischen Vorgehens dargestellt. Körperpsychotherapie wird vor allem in multimodalen Behandlungsansätzen in Kliniken angeboten. Sie wird einzeln und in Gruppen durchgeführt und kann Richtlinienverfahren sehr gut ergänzen.


In: Die Psychotherapie, Volume 68, Issue 3, pp 172 ‐ 178