Macht studieren seelisch krank?

Gemäß der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sowie verschiedener Untersuchungen sind Studierende vor dem 24.Lebensjahr häufiger von Störungen mit psychischer Erkrankung betroffen als junge Berufstätige. Die Online-Erhebung an den Universitäten Ulm und Erlangen-Nürnberg sind als Teil der internationalen WHO-Studie "International College Student Project" auf fünf Jahre angelegt.


Wie ist es um die psychische Gesundheit der Studierenden bestellt? Als Teil einer weltweiten Untersuchung geht Professor Harald Baumeister dieser Frage an der Universität Ulm nach. In einem ersten Schritt will die Forschergruppe allgemeine Aussagen zur psychischen Gesundheit der befragten Studierenden sowie zu Risikofaktoren für die Entwicklung bestimmter Störungen treffen. Lassen die Angaben eines Probanden auf einen psychische Erkrankung schließen, wird die Person zu einer Psychotherapie motiviert oder ihr werden Online-Interventionen angeboten. Wie sich der Gesundheitszustand der Teilnehmer mit oder ohne Therapie entwickelt, überprüfen die Forscher regelmäßig.


Koordiniert von Professor Ronald C. Kessler (Harvard Medical School) laufen vergleichbare Untersuchungen in etwa Frankreich, Belgien, Spanien, China, Südafrika sowie in den Niederlanden und den USA an. Durch die angestrebten riesigen Datenmengen werden auch Aussagen zu seltenen psychischen Erkrankungen oder etwa zur Suizidgefährdung möglich. Die Probandinnen und Probanden werden ab Herbst zum Beispiel in Vorlesungen und über Mailings an den teilnehmenden Universitäten für die internationale Befragung rekrutiert.


Die Teilnahme an verschiedenen Online-Interventionen ist ab sofort möglich unter http://www.studicare.com