Medizinnobelpreis und Propriozeption

Was haben Propriozeption und der Medizinnobelpreis gemeinsam?

Wir hätten wir all diese Empfindungen auch ohne die ausgezeichneten Wissenschafter würden aber nicht verstehen, wie sie im Körper auf molekularer Ebene vermittelt werden.


Der Nobelpreis für Physiologie/Medizin 2021 geht an David Julius und Ardem Patapoutian für die Entdeckung von Rezeptoren für Temperatur und Druck. Die Forscher fanden unter anderem in sensorischen Nervenzellen einen ähnlichen Piezo2-Sensor. In weiteren Studien, die sie unter anderem 2010 in der Fachzeitschrift "Science" veröffentlichten, konnten sie zeigen, dass diese Sensoren nicht nur für die Vermittlung von unterschiedlich starkem Druck wichtig sind. Sie sind auch zentral für das, was man Propriozeption nennt. Darunter versteht man die präzise Wahrnehmung des eigenen Körpers im Raum mitsamt dem Empfinden für Schwere, Spannung, Kraft und Geschwindigkeit. Einige Forscher sehen in dieser Fähigkeit einen eigenständigen Sinn, neben den bekannten fünf Sinnen Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Tasten.


Bei der Arbeit mit Funktioneller Entspannung liegt der Schwerpunkt ebenfalls auf der Wahrnehmung verschiedener Körperbereiche. Über diese Eigenwahrnehmung (Propriozeption) werden Spürempfindungen, wie z.B. fest, eng, klein, unbeweglich, groß erlebt. Erspürt wird der äußeren Halt über den Boden oder eine Sitzgelegenheit und der innere Halt über das Skelett und die Wirbelsäule. Die Verbindungen von Körper (Empfindung) und Psyche (Gefühle, Gedanken) werden über die Sprache erlebbar.